Meilensteine

  • 1998 nahm FiF e.V. das Angebot des Gesundheitsamtes der Stadt Kassel an, Trägerverein eines Beratungsangebotes für Frauen zu werden, die in der Prostitution tätig sind oder waren, und damit einen Kontakt zu professionell arbeitenden Prostituierten in Kassel herzustellen und ihnen ein Hilfs- und Unterstützungsangebot zu eröffnen.
  • 2002 wurde das Prostitutionsgesetz verabschiedet; die Untersuchungspflicht auf sexuell übertragbare Krankheiten entfiel, und damit auch der Kontakt des Gesundheitsamtes zu den Prostituierten. So wurde sichtbar einziges Bindeglied zwischen Milieu und Gesundheitsamt.
  • 2007 veränderte sich mit der EU-Erweiterung das Prostitutionsmilieu: wir arbeiten seitdem mit Frauen aus 15 verschiedenen Nationen, wovon der Anteil an sprach- und ortsunkundigen Osteuropäerinnen bei ca. 94% liegt. Dadurch ist die Notwendigkeit, Dolmetscherinnen zu den Beratungen hinzuzuziehen, immens gestiegen.
  • 2010 wurde ein Kooperationsvertrag mit der Aids-Hilfe Kassel geschlossen; sichtbar und die Aids-Hilfe setzen seitdem gemeinsam das Projekt „Gesundheitsförderung zu HIV/Aids und STI´s im Bereich sexueller Dienstleistungen um.
  • 2015 beantragte die Stadt Kassel erfolgreich EU-Fördergelder, u.a. für die Arbeit mit Migrantinnen in der Prostitution.
  • 2016 startete die 3-jährige EU-Förderphase für das Projekt „Gwen-Gesundheitsförderung weiterentwickeln“. In diesem Zeitraum konnte sichtbar erstmalig zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen in Teilzeit und zwei muttersprachliche Beraterinnen als Minijobberinnen beschäftigen. Die Streetwork wurde ausgeweitet und wir waren mehrmals wöchentlich für die Frauen vor Ort ansprechbar.
  • 2017 wurde im Kurhessischen Diakonissenhaus in Kassel ein neues medizinisches Angebot zur Verfügung gestellt. Seitdem bieten die Fahrenden Ärzte e.V.  dort eine kostenlose medizinische Basis-Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherung an. Die „Humanitäre Sprechstunde“ war ein Meilenstein des Gwen-Projekts. Durch unser muttersprachliches Begleitungsangebot ermöglichen wir seither den Zugang der Prostituierten in dieses, auf Wunsch anonyme, ärztliche Angebot.
  • 2018 endete das EU-Projekt GWEN; ein Folgeprojekt wurde entgegen unserer Erwartung abgelehnt. Von Inhalt und Umfang unseres guten und passgenauen Angebotes, das wir im Rahmen der EU-Förderung entwickelt haben, war die Stadt Kassel jedoch überzeugt. Seit 2019 stehen uns nun zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung, mit denen wir unsere Arbeit in bewährter Weise und ohne Einschränkungen fortführen können.